In der Lehrsupervision berichtet eine Supervisorin in Ausbildung, dass in ihrem Ausbildungskurs eine Teilnehmerin ist, die sich sehr viel Raum nimmt, kaum zu bremsen ist und deren Beiträge leider nicht besonders bereichernd seien. Nun habe sie für sich beschlossen, dieser Teilnehmerin in der Kleingruppenarbeit aus dem Weg zu gehen.
Nur zu verständlich.
Nach einiger Zeit kam der Gedanke auf, dass das Leben bunt ist und genauso die Menschen. Und dass es schweigsame und redselige gibt, laute und leise etc. Und dass man im beruflichen Alltag – und genauso als Supervisorin – dieser bunten Vielfalt von Menschsein begegnet.
Schließlich entschied sich die angehende Supervisorin die Begegnung mit der Kollegin in der Ausbildung für sich zu nutzen und mir ihrer Hilfe einerseits die eigene Haltung, duldsamer mit sich und den Menschen zu sein weiterzuentwickeln und andererseits, kompetenter darin zu werden redseligen Menschen sprachlich zu begegnen und Raum zu schaffen für die eigenen Inhalte.